«If you did not seen Rajasthan, you seen nothing – Wenn du Rajasthan nicht gesehen hast, hast du nichts gesehen»
Dieser Satz stammt von Khimjibhai, dem 78-jährigen Vater meines Lebenspartners. Er ist Brahmane. Er kann Antlitz lesen und auch aus der Hand. Bei Verlobungszeremonien ist es Khimjibhai, der dem Paar den Segen gibt. Auch für andere Zeremonien wird er gerufen. Er gibt auch Rat, wie man sich vor Schwarzer Magie schützen kann. Wenn man daran glaubt. Viele Inder glauben daran. So ist Khimjibhai ein wichtiger Mann in der Gesellschaft und im Ort, wo seine Familie wohnt. Und für ihn ist Rajasthan das Herz Indiens. Die Familie lebt aber im Staat Gujarat, der südlich von Rajasthan liegt.
Rajasthan – das Herz Indiens
Rajasthan ist mit 342’239 Quadratkilometern Indiens flächengrösster Bundesstaat. Im Nordwesten Rajasthans ist die Wüste Thar. Ganz westlich, nahe der Grenze zu Pakistan, liegt Jaisalmer, the Golden City, mitten in der Wüste. Zwischen Wüste und den fruchtbaren Ebenen im Osten und Südosten liegt das Aravalligebirge, das als Klima- und Wasserscheide fungiert. Der Südosten Rajasthans geht allmählich ins Hochland von Dekkan über. Jaipur, «The Pink City», ist die Hauptstadt Rajasthans.
Mein Lebenspartner Bhavesh und ich wollten auf unseren Reisen durch das atemberaubende Rajasthan unbedingt die drei berühmten Städte Jaipur – The Pink City, Jodhpur – The Blue City und Jaisalmer – The Golden City besuchen. Alle drei sind einzigartig. Und allen gemein sind gigantische Forts als Wahrzeichen: fantastische, jahrhundertealte Festungsanlagen, die allesamt Unesco-Weltkulturerbe sind. Ihre Architektur ist atemberaubend. Die Geschichten, die sich um die Bauten ranken, abenteuerlich und mystisch. Jaipur hat das Fort Amber. Über Jodhpur thront das Fort Meherangarh. Und in Jaisalmer wacht auf einem Festungshügel das weltgrösste Fort, Fort Jaisal, über die Unterstadt.