Indien ist weit mehr als Taj Mahal oder Goa.
Indien ist Lebensfreude mitten im Überlebenskampf. Farbenprächtig, voller Musik und betörender Düfte. Bittere Armut inmitten pulsierender Grosstädte ist ebenso permanent gegenwärtig wie Prunk und unendlicher Reichtum. Indien – Land der unterschiedlichsten Völker und Religionen, Land der unerfüllten Sehnsüchte und Romantik, Land der Maharadschas und Maharani. Wunderschöne Landschaften zerschmelzen an grotesk wirkenden hypermodernen Bauten. Historische Stätten, mystische Tempelanlagen und Paläste, die in atemberaubender Architektonik über Jahrhunderte die Herzen der Menschen aus aller Welt höher schlagen lassen, vermischen sich fliessend, mehr und mehr mit modernen gläsernen Gebäuden. Dem modernen Indien hinkt das alte Indien 70 Jahre hinterher. Traditionen brechen sich an der Neuzeit.
Meine Liebe gilt den herzlichen Menschen in Indien, denen ich begegnete. Den wunderschönen Landschaften, den Palästen mit dem Wind der Historie umhaucht und all den sagenumwobenen Erzählungen und fantastischen Legenden.
Meine Hochachtung gilt aber vor allem den indischen Menschen auf dem Land, die in zum Teil höllischer Hitze ihrem kargen Lebensunterhalt nachgehen.
Meine Demut gilt der einfachen Bevölkerung, die hingebungsvoll annimmt, was die Gottheiten und das Land ihr geben.
Schon als Kind liebte ich es, in die Welt der Erzählungen aus «1000 und einer Nacht» einzutauchen und vom Orient zu träumen. Nie hatte ich zu hoffen gewagt, einmal nach Indien zu reisen. Nie dachte ich, dass ich dieses Land so sehr lieben würde. Es birgt eine Sehnsucht in sich, die sich auf mich übertragen hat, die mich nicht mehr loslässt. Wenn ich in Indien bin, bin ich ICH.
Und wenn immer ich nach Indien reise, ist meine geliebte Schwester mit mir – in meinen Träumen und meinen Gedanken. «Du wirst Indien lieben», sagte sie vor meiner ersten Reise 2014, «aber du wirst auch viel Elend und Armut sehen, die dir das Herz zerreissen.»