Wie ich in unseren Breitengraden dieser Hitzewelle begegne

Die Extreme erlauben keine Superlative. Schwankungen und Hitzeperioden hat es schon immer gegeben.
Und doch leiden wir zuweilen doch sehr, wenn es so richtig vom Himmel brennt.

Denn hier zeigt das Thermometer seit Tagen Temperaturen über 32 Grad an. In der Nacht kühlt es nur wenig ab, und es ist schwer, überhaupt Schlaf zu finden.
Ja klar, in südlichen Breitengraden ist es viel heisser. Länger heiss. Zum Teil klettern dort die Temperaturen auf Rekordwerte von bis zu 50 °C!!!

Dennoch: Unsere Körper haben Extreme auszuhalten. Vor zwei Monaten hatten wir einen Kälteeinbruch mit bis zu –5 °C, im Januar während Tagen bis zu –20 °C !!
Verglichen mit den Temperaturen der herrschenden Hitzewelle ist das ein Unterschied von 55 °C. Das muss unser Körper zuerst einmal ausbalancieren. Wir versuchen zunächst, die Luft mit Ventilatoren abzukühlen. Was nur bedingt Erfolg beschert. Birgt dies immer die Gefahr, sich eine sogenannte Sommergrippe einzufangen.Die Hitze macht mir persönlich insofern zu schaffen, weil ich den ganzen Tag im Büro verbringe und meistens sitzend. Da quellen meine Beine auf wie Ballone. Ich habe einen kleinen Ventilator unter dem Pult. Der bläst etwas kühlere Luft zu mir. Doch auf der anderen Seite gibt das wiederum Durchzug, was mich die nächsten Tage dann spürbar plagen wird. Mit Schweissausbrüchen und kratzigem Hals. Wie im Flieger. Doch um kurzfristig noch mehr abzukühlen, und meinen Arbeitstag bei 35 °C unbeschadet über die Bühne zu bringen, versuche ich, die Beine nass zu machen. Mit Wasser aus meiner Trinkflasche. Dabei bemerke ich, dass es in der kleinen Pfütze, die sich gebildet hat, sehr angenehm zu stehen ist. Kurzum kippe ich einen Becher Wasser auf den Boden und stelle meine Füsse ins Nass. Zum Glück haben wir im Büro einen Bodenbelag aus Kunststoff 🙂  Sonst ginge das natürlich nicht. Geht es dann endlich in den Feierabend, kann ich die Füsse trotzdem kaum in die Slipper zwängen, so geschwollen sind sie. Und die Beine haben Dellen von Wasseransammlungen, sogenannten Ödemen. Ich bin darob etwas besorgt.

Trotzdem fahre ich an den See.

Bei der Hitze, mit 26 °C um 23 Uhr, kommt so ein Abstecher an den See gerade recht. Wenn man die Beine ins Wasser baumeln lassen kann, vergisst man schnell. Die Abkühlung ist eine Wohltat. Und es wird mir bewusst, wie wunderschön wir es hier doch haben. Herrlich, den Abend am See mit Freunden ausklingen zu lassen.

Und was nach der Hitze folgt, das verrät ein Auszug aus den Bauernregeln

 

April

April, April, der macht, was er will.
Aprilwetter und Kartenglück wechseln jeden Augenblick.
April windig und trocken, macht alles Wachstum stocken.
Bläst der April mit beiden Backen, ist genug zu jäten und hacken.
Hat der April mehr Regen als Sonnenschein, so wird’s im Juni trocken sein.
Heller Mondschein in der Aprilnacht schadet leicht der Blütenpracht.
Im April ein tiefer Schnee – keinem Dinge tut er weh.
Ist der April sehr trocken, geht der Sommer nicht auf Socken.
Nasser April und windiger Mai bringen ein fruchtbar Jahr herbei.
Nasser März und trockener April, kein Kräutlein geraten will.
Wenn es der Teufel will, kommt der Frost noch im April.
Wenn der April Spektakel macht, gibt’s Heu und Korn in voller Pracht.

Juni

Wenn kalt und naß der Juni war, verdirbt er meist das ganze Jahr.
Wie die Junihitze sich stellt, stellt sich auch die Dezemberkält.
Im Juni viel Donner, bringt einen trüben Sommer.
Im Juni bleibt man gerne stehn, um nach dem Regen auszusehen.
Soll gedeihen Korn und Wein, muß im Juni Regen sein.
Fällt Juniregen in den Roggen, so bleibt der Weizen auch nicht trocken.
Bleibt der Juni kühl, wird dem Bauern schwül.
Gibt’s im Juni Donnerwetter, wird auch das Getreide fetter.
Wenn´s im Juni viel regnet, ist der Graswuchs gesegnet.